Respekt ist die Grundlage von allem

"Mein Hund resepektiert mich einfach nicht! Er ignoriert mich, wenn ich etwas von ihm will!" Wer in der Analsyse seiner Probleme mit seinem Hund an dieser Stelle angekommen ist, ist meistens auch ziemlich verzweifelt. "Ich gebe meinem Hund doch schon all meine Liebe, er bekommt haufenweise Leckerlie; und wie dankt er es mir? Er respektiert mich nicht!"

In diesem Abschnitt schauen wir uns mal etwas näher an, was Respekt bedeutet; und was fehlender Respekt verursachen kann. Logischerweise schauen wir uns auch an, wie wir es schaffen, dass unser Hund uns das gibt, was wir im Umgang mit ihm so dringend brauchen, weil es die Grundlage des Zusammenlebens ist, auf der alles, wirklich alles, andere aufbaut:

Respekt

Was sagt der Duden dazu?

Der Duden definiert "Respekt" folgendermaßen: Respekt, der; es gibt zwei Arten des Respekts

  1. erzwungener (autoritäter) Respekt
  2. verdienter (freundschaftlicher) Respekt

Der erzwungene Respekt ist jener Respekt, den dein Chef sich von dir nimmt, weil er Macht hat; weil er nun mal der König ist und das auch deutlich raushängen lässt. Nicht, weil du ihn magst, oder weil du seine Leistungen respektierst, ihn vielleicht sogar für sein Wissen und Können bewunderst; sondern, weil er der Chef ist und dich jederzeit rausschmeißen kann, wenn du frech wirst oder zu wenig leistest. Er ist die AUTORITÄT (oder der Tyrann), der du folgen musst; ganz egal, ob es dir gefällt oder nicht. Du musst. Denn anderenfalls droht Strafe.

Der verdiente Respekt ist jener Repekt, den dein Chef ganz freiwillig und gern von dir bekommt, weil du aufrichtig sagen musst, dass er verdammt gut in seinem Job ist. Er beherrscht das Fach, er kann gut Mitarbeiter motivieren und führen, kurz: er kann es einfach und du ziehst aufrichtig deinen Hut vor ihm. Du folgst ihm also wie einem FREUND, weil du überzeugt bist, dass es kaum einen besseren Weg gibt. Ganz freiwillig. Weil du es selbst willst.

Welchen der beiden Respekte wollen wir denn nun?

Logisch, so richtig cool wäre es, wenn unser Hund uns einfach den verdienten Respekt geben würde, oder?! Wir führen ihn durch die Welt, und er folgt uns bedingungslos und jederzeit. Wie entspannt wäre da das gemeinsame Leben, nicht wahr?!

Dummerweise hat die Natur unseren Hunden aber ein paar Instinkte eingebaut. Und die können sehr, sehr mächtig werden. Der Jagd-Instinkt, beispielsweise. Jeder, der einen Jagdhund zu Hause hat, kann davon ganze Opern singen: Selbst der besterzogenste Hund der Welt kann schon mal versucht sein, - "Nur mal eben schnell! Bin gleich wieder da!" - über eine vielbefahrene Straße rennen und einem Kaninchen folgen zu wollen. Dann brauchen wir auch schon mal den erzwungenen Respekt, dann muss er einfach genau jetzt genau das machen, was ich ihm sage, um ihn von solch lebensgefährlichem Unfug abzuhalten.

Vorsicht! Der erzwungene (autoritäre) Respekt nutzt sich mit der Zeit ab.

Natürlich geht es auch nur mit dem erzwungenen (autoritären) Respekt. Wir zwingen den Hund einfach, immer das zu machen, was wir wollen. So können wir auch all die Probleme umschiffen und mehr oder weniger lange mehr oder weniger gut zusammenleben. Immerhin müssen wir den erzwungenen (autoritären) Respekt ja nicht ständig nutzen. Es reicht uns, wenn wir hier und da mal gewaltig an der Leine rucken oder den Hund anbrüllen, wenn er mal wieder etwas falsch gemacht hat oder gerade falsch machen will.

... das war über Jahrtausende die einzige Art der Erziehung von Hunden, hat sie doch den gewaltigen Vorteil, dass es super-schnell geht: Einfach den Hund so lange prügeln, bis er vor lauter Angst gar nicht mehr wagt, nicht zu gehorchen. Und das würde wirklich ziemich lange Zeit funktionieren, wenn es da nicht ein gewaltiges Problem gäbe: Der erzwungene (autoritäre) Respekt nutzt sich mit der Zeit ab.

Am Anfang duckst du dich noch jedes Mal weg, wenn dein Chef mal wieder das Büro terrorisiert. Du beeilst dich, deine Aufgaben so zu erledigen, dass er ausnahmsweise vielleicht nicht darüber meckert; du befolgst artig, was er von dir verlangt.

Aber mit der Zeit stellst du immer mehr fest: Der Typ hat nur ein großes Maul. Sonst gar nix. Und wenn da nicht seine Macht wäre, würdest du ihm aber so richtig deine Meinung geigen. Du wüsstest ganz genau, was du ihm sagen wolltest ... aber vor lauter Angst (noch) nicht wagst. Kurz gesagt: Du VERLIERST den Respekt vor ihm. Nicht ganz. Nicht schlagartig. Aber Stück für Stück. Du stumpfst ab. Irgendwann hörst du seine Tiraden gar nicht mehr; irgendwann ist es dir beinahe schon egal, dass er wieder über deine Arbeit meckert.

Und dem muss er wiederum entgegenwirken, indem er sich immer neue, immer schlimmere Strafen für dich einfallen lassen muss. ... Bis du eines Tages ... nun ja, kündigst. Erst innerlich, indem du "nur noch Dienst nach Vorschrift" machst; und irgendwann auch physisch: Du knallst ihm die Kündigung auf den Tisch und verschwindest auf Nimmerwiedersehen.

Tja, und dein Hund ist auch nur ein Mensch ...

Es bleiben also nur eine einzige Frage offen:

Wie verdiene ich mir den Respekt meines Hundes?

Die Antwort auf diese Frage ist super-einfach. Die Umsetzung allerdings ..., naja, das ist so eine Sache. Tatsächlich lautet die Antwort nur:

Sei geduldig!
Sei konsequent!
Verlange Disziplin!

Wie jetzt? Das soll die Antwort sein? So billig? Echt jetzt?!

"Aber was bedeutet das genau? Wie mache ich das? So mit Geduld, Konsequenz und Disziplin versuche ich es ja schon lange. I'schwör! Klappt aber nur so mittelprächtig bis gar nicht. Wie kann das also die Lösung aller meiner Probleme sein?" Geht dir das gerade durch den Kopf?

Deshalb schauen wir uns das mal genauer an, denn wenn wir das wirklich verstanden haben, dann haben wir alles - wirklich ABSOLUT ALLES, was man über Erziehung wissen muss - verstanden. Dann kannst du diese Website beruhigt schließen, denn du kennst die Lösung für alle deine Probleme; ja, du kannst sogar verhindern, dass neue Probleme entstehen:

Wie verdiene ich mir den Respekt meines Hundes?