Warum macht mein Hund das?

Wenn wir wirklich verstehen wollen, wie wir unseren Job als Rudelführer gut und souverän ausfüllen können, dann werden wir nicht darum herum kommen, uns mit dem Verhalten unseres Hundes auseinanderzusetzen.

Vieles von dem, was unser Hund macht, wird uns Menschen erstaunlich, bemerkenswert, ja, manchmal ekelig oder widerwärtig erscheinen. Doch oft steckt ganz natürliches Verhalten dahinter. Und manchmal ist es eben auch ein Anzeichen für Stress oder eine gesundheitliche Störung. Und das sollten wir wenigstens einigermaßen sicher auseinanderhalten können. Deshalb schauen wir uns hier in loser Zusammenstellung verschiedene typische und atypische Verhaltensweisen unserer Hunde etwas genauer an.

Herr, gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann! Gib mir die Kraft, zu ändern, was geändert werden muss! Und gib mir die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden!Gelassenheitsgebet

Typisches Verhalten

Im Wesentlichen unterscheiden wir folgende Verhaltens-Kategorien.

  1. Krankheits- oder verletzungsbedingtes Verhalten
    Schließe stets zuerst aus, dass es sich bei dem verwunderlichen Verhalten möglicherweise um krankheits- oder verletzungsbedingtes Verhalten handeln könnte. Wenn du unsicher bist: Der Tierarzt deines Vertrauens weiß immer Rat. Konsultiere ihn lieber 10 Mal zu oft, als einmal zu selten. Und vor allem: Lerne etwas über die Verhaltensweisen von Hunden, damit du bei der Interpretation sicherer wirst.
  2. Instinktives Verhalten
    Dieses Verhalten steuert nicht der Hund, sondern umgekehrt: Das Verhalten steuert den Hund. Manchmal ist es ein sehr, sehr tief sitzender Instinkt (etwa bei Futter oder Jagd); manchmal ist es ein angezüchteter Instinkt (etwa beim "Personenschutz"). Aber immer ist es INSTINKT. Der Hund kann nichts dafür. Und er wird sich oft auch sehr schwer tun, dieses Verhalten überhaupt nur abzuschwächen, geschweige denn abzulegen. Daher brauchst du gar nicht erst antreten, es deinem Hund "(vollständig oder nicht) abzugewöhnen". Es ist keine Angewohnheit, sondern instinktives Verhalten.
  3. Schlechte Angewohnheiten
    Schlechte Angewohnheiten sind antrainiertes Verhalten; zumeist durch fehlende oder falsche Erziehung des Hundes. Dabei erarbeitet sich der Hund eine mehr oder weniger erfolgreiche Handlungs-Strategie; beispielsweise das Betteln am Tisch. Und hat er sie erst einmal, verfeinert er sie immer weiter, um sein Ziel zu erreichen. Je nachdem, wie lange der Hund diese schlechte Angewohnheit schon pflegt, kann es Wochen, Monate oder sogar viele Jahre dauern, sie wieder loszuwerden. Doch die allermeisten schlechten Angewohnheiten kann man mit Konsequenz, Geduld und Ruhe weitgehend oder ganz wieder abgewöhnen. Hier scheitert es eher am Halter als am Hund.
  4. optional: Langeweile
    Manchmal "spinnt" der Hund aber auch einfach nur, weil ihm schlicht langweilig ist. Dann macht er irgendwelchen Unfug, den wir nicht sonderlich begrüßen. Aber dem ist leicht abzuhelfen: Beschäftige dich mit ihm! Gib ihm eine sinnvolle Aufgabe. Spiele mit ihm. Übe Tricks oder Kommandos mit ihm. Und schon verschwindet das ungewünschte Verhalten im Handumdrehen.

Lerne unbedingt, diese Kategorien strikt zu unterscheiden, denn der Erfolg deiner Erziehung hängt davon ab.

Warum ...

Nachfolgend findest du eine lose Zusammenstellung verschiedener Verhaltensweisen unserer Hunde. Diese Liste ist nicht (und wird sicher nie) vollständig. Wenn du also ein bemerkenswertes Verhalten vermisst und denkst, dass das unbedingt näherer Erklärungen bedarf, dann schicke uns eine Email!