Grundlagen des erfolgreichen Trainings

In diesem Abschnitt schauen wir uns die Grundlagen des erfolgreichen Trainings etwas genauer an. Denn sie unterscheiden sich gewaltig von den Grundlagen der Erziehung unseres Hundes: Im Gegensatz zur Erziehung setzen wir hier möglichst wenig auf Dominanz und dafür sehr viel auf den Respekt unseres Hundes für uns.

Anders als bei der Erziehung unseres Hundes setzen wir hier NICHT auf Dominanz, sondern nahezu ausschließlich auf den Respekt unseres Hundes uns gegenüber. Das gilt insbesondere beim Erlernen neuer Kommandos, Tricks & Kunststücke.

Warum das so wichtig ist? Ganz einfach: Je mehr Spaß es macht, desto schneller und leichter lernst du. Dein Hund ist auch nur ein Mensch.

Natürlich wirst du auch mal in die Verlegenheit geraten, verzweifelt oder sogar verärgert ein Kommando hinter deinem Hund herzubrüllen; also deine Dominanz-Karte auszuspielen. Doch das sollte die absolute Ausnahme bleiben. Denn wir wissen: JEDER Einsatz von Dominanz kratzt am Respekt unseres Hundes für uns. Daher verwenden wir sie so sparsam wie möglich.

Kommandos, Tricks & Co --- Freiwillige Mitarbeiter gesucht!

Während wir bei der Erziehung unseres Hundes oft darauf bestehen müssen, dass Regeln eingehalten werden; sind Tricks & Kunststücke sowieso, aber auch Kommandos vielfach eine Sache der freiwilligen Kooperation unseres Hundes. Wir zehren also hauptsächlich vom Respekt unseres Hundes für uns.

Tatsächlich wirst du sehr viel schneller Fortschritte machen, wenn du deinen Hund davon überzeugst, dass das Erlernen von Kommandos und Tricks viel gemeinsamen Spaß und gemeinsame Freude bedeutet.

10-15 Minuten pro Trainings-Einheit. Nicht mehr!

Dein Hund verbraucht bei der Konzentration auf eine Aufgabe sehr, wirklich SEHR, viel Energie. Er kann sich deshalb nicht allzu lange konzentrieren. Und das kannst du auch nicht ändern, wenn du ihn zu zwingen versuchst.

Teile dein Training von Kommandos, Tricks und Kunststücken daher in mehrere über den Tag verteilte Einheiten von jeweils 10-15 Minuten ein. Nicht mehr. Lieber kürzer.

Bringe Abwechslung ins Spiel!

Dein Hund hasst Monotonie genauso, wie du. Wenn du merkst, dass seine Konzentration nachlässt, dann bringe Abwechslung ins Spiel! Tobe mit ihm spontan über die Wiese. Fangt GEMEINSAM den Wind! Balgt euch auf dem Boden um einen kleinen Ast. Spielt Fangen!

Diese Abwechslung muss nicht lange dauern. Oft reichen 2, 3 Minuten bereits aus, um danach wieder etwas konzentrierter an das Training zu gehen. Das hilft euch beiden und beschleunigt den Erfolg enorm.

Viel Lob! Mäßige Korrekturen! Keine Strafen!

Anders als bei der Erziehung sparen wir hier keinesfalls mit Lob für noch so kleine Fortschritte. Je größer die Motivation unseres Hundes ist, desto schneller machen wir Fortschritte beim Training.

Dementsprechend gilt auch: Korrekturen setzen wir nur freundlich-wohlwollend ein. Und Strafen haben hier nichts, wirklich gar nichts, verloren. Auch wenn unser Hund sich beim 50. Anlauf immer noch dämlich anstellt: Dann versuchen wir es eben zum 51. Mal, als ob es das erste Mal wäre. Können wir das nicht, beenden wir eben das Training für den Moment.

NIEMALS ungeduldig werden!

Ja, manchmal kann es nerven: Man erklärt es dem Hund immer und immer wieder; man versucht dabei, so nett, wie nur irgend möglich, zu sein. Doch die Töle stellt sich einfach dumm an.

Wenn du aufsteigende Ungeduld in dir spürst, dann nimm das zum Anlass, mindestens eine Pause vom Training zu machen. Jetzt. Sofort. Unterbrich das Training! Tobe mit deinem Hund ein bisschen über die Wiese. Regeneriere deine Geduld. Und dann versuche es mit neuer Kraft noch einmal. Kannst du das nicht leisten; dann unterbrich das Training für heute. Es gibt keine Eile.

Beende JEDES Training mit einer erfolgreichen Übung!

Verunglückt das Training eines Kommandos oder eines Tricks so vollkommen, dass keine weiteren Fortschritte zu erwarten sind, dann beende das Training. Doch beende es IMMER mit einem Erfolgserlebnis! Wähle dann einen Trainings-Schritt aus, der bereits ganz gut funktioniert hat und übe den nochmals. Schließt ihr BEIDE ein Training mit positiven Ergebnissen ab, dann habt IHR BEIDE mehr Spaß, das Training wieder fortzusetzen.

Dominanz? Zehrt am Respekt!

Es wird nicht ausbleiben, dass du deinem Hund mal ein herrisches "Aus!" entgegenbrüllst oder ein verzweifeltes "Komm zurück!" hinterher rufst. Doch denke stets daran: Jedes - wirklich JEDES - dominant eingesetzte Kommando muss sich auf den Respekt unseres Hundes uns gegenüber verlassen. Es zehrt vom Respekt. Daher setze Dominanz nur dann ein, wenn alles andere versagen wird oder bereits versagt hat!

Neue Kommandos, Tricks & Co?

Neue Kommandos, Tricks & Co solltest du nur angehen, wenn IHR BEIDE dafür in der entsprechenden Stimmung seid. Ungeduld, Respektlosigkeit, etc. sind hier völlig fehl am Platz. Dann verschiebt das Üben lieber auf einen anderen Tag!

Das gilt auch für Unterbrechungen beim Üben neuer Kommandos, etc. Lieber mal diesen, jenen oder auch ein ganz paar Tage auslassen, bis die Stimmung BEI BEIDEN wieder passt. Das erhöht den Lerneffekt und verbessert eure Laune zusätzlich.