Warum gräbt mein Hund Löcher?

Oh ja, das kann frustrierend werden: Du hast deinen Rasen im Garten liebevoll gepflegt. Und eines Morgens kommst du mit einer Tasse Kaffee auf die Terrasse und willst die Sonne begrüßen, da siehst du ... 2, 3, 5, 10 und noch mehr Löcher im Rasen. Sie sind überall! Und in einem davon steckt dein Hund --- nur der Schwanz schaut noch raus; und um ihn herum fliegt der Dreck nur so.

  • Jagdliche Gründe
    Dein Hund hat da unten irgendwas gehört. Einen Maulwurf. Eine Ratte. Irgendwas. Manchmal ist es auch ein Geruch; etwa der eines früher vergrabenen Knochens. Und nun versucht er, es auszugraben. Dabei können durchaus schon mal ganze "Minenfelder" entstehen, in denen man sich leicht den Fuß verstauchen kann. Diese Löcher kannst du bedenkenlos zumachen, denn sie interessieren deinen Hund nicht: Er wird sowieso an anderer Stelle neue Löcher graben.
  • Spaßiger Zeitvertreib
    Manchmal graben Hunde auch Löcher, weil sie es gerade sehr lustig finden, die Nase in den Dreck zu stecken. Im Regelfall begnügen sie sich dann aber mit ein bis zwei kleineren Löchern auf einmal. Wenn sie aber besonderen Spaß dabei entwickeln und mit ihrer Zeit nichts besseres anzufangen wissen, dann können es durchaus auch mal ein paar mehr Löcher werden. Auch diese Löcher kannst du bedenkenlos zuschütten. Hier interessiert deinen Hund nur die Aktivität des Grabens selbst. Das Loch ist völlig uninteressant.
  • Flaches Loch: Abkühlung
    Gerade in den warmen Tagen sucht dein Hund auch Abkühlung. Und seine Instinkte wissen: Grabe ein bisschen vom oberen Erdreich weg. Darunter wird die Erde kühler. Da kannst du dich ein bisschen abkühlen. Und wenn diese Schicht auch wieder wärmer wird: Grabe noch ein kleines bisschen! Tatsächlich sind das dann meist sehr flache und geräumige Kuhlen und weniger richtige "Löcher" im eigentlichen Sinne. --- Beziehe das in die Garten-Gestaltung ein! Gerade schattige Plätze sind sehr begehrt. Lasse hier ein bisschen Erde frei, so dass der Hund sich seinen Platz selbst zurechtbuddeln kann.
  • Tiefes Loch: Schutz
    Einigen Rassen, darunter Huskys, steckt es noch sehr gegenwärtig in den Genen. Andere Hunde, gerade jene, die bei jeder Witterung draußen sind, reaktivieren ebenfalls diesen genetischen Instinkt: Wenn du schlafen willst, grabe dir ein Loch, das dich komplett aufnimmt. So hast du Schutz vor dem Wetter; gerade vor auskühlenden Winden. Und so sieht man dich nicht auf so große Entfernung, was dir Schutz vor Feinden bietet. --- Hier kannst du viel Stress vermeiden, wenn du die Löcher deines Hundes in die Garten-Gestaltung einbeziehst. Biete ihm Plätze an, von denen aus er einen guten Blick in den Garten und gleichzeitig Sichtschutz hat. Und akzeptiere es, wenn er sich für einen anderen Platz entscheidet, denn letztlich wird er den nehmen, den er will. Oh, und berücksichtige, dass dein Hund von Zeit zu Zeit eine andere Stelle bevorzugt, also quasi "umziehen" wird.

Das Graben von Löchern ist, wie so vieles, ebenfalls instinktives Verhalten. Lerne damit zu leben! Denke daran, dass einige Rassen (Jagd, Schlittenhunde, Wolfshunde) eher dazu neigen als andere. Oder halte deinen Hund in jeder beliebigen Sekunde unter Kontrolle und lenke ihn mit einer Alternativ-Handlung (beispielsweise ein gemeinsames Spiel) von seinem Vorhaben ab.