Der perfekte Schlaf- & Liegeplatz für den Hund

Zu diesem Thema gibt es viel böses Blut, weil natürlich jeder seine eigenen Vorstellungen davon hat. Der Eine will den Hund im Flur liegen haben; der Andere will ihn stets bei sich wissen. Der Dritte besteht auf Swarovsky-Einrahmung; der Vierte nimmt eine alte Pferdedecke. Der Fünfte will den Hund neben sich im Bett haben. Der Sechste will ihn nicht einmal im Schlafzimmer sehen.

Deshalb betrachten wir es mal aus der reinen Hunde-Sicht: Was ist FÜR DEN HUND "perfekt"?

Der richtige Schlafplatz

Eine einfache Decke reicht völlig aus

Das Wichtigste, was der Hund sich wünscht, ist ein Platz, an dem er nicht frieren muss. Und wir alle wissen: Auf dem nackten Boden liegen bedeutet Wärmeverlust. Deshalb genügt deinem Hund eine einfache Decke. Das kann deine ausrangierte Kuscheldecke sein; das kann eine leichter zu reinigende Decke sein. Das ist ihm letztlich egal.

Wichtig ist nur: Sie sollte auch dann noch groß genug sein, wenn er ausgewachsen ist. Selbst dann, wenn er als Welpe noch reichlich verloren auf der Decke aussieht.

Ruhige Lage bevorzugt

Auch Hunde wünschen sich, beim Schlafen und Dösen (also "Halb-Schlafen") möglichst wenig gestört zu werden. Deshalb sind Durchgangs-Flure oder die Einflugschneise vom Wohnzimmer denkbar ungeeignet. Finde einen Platz im Haus bzw. in der Wohnung, an den dein Hund sich zurückziehen kann, ohne dabei allzu weit von dir weg zu müssen. Es sollte ein möglichst ruhiger und vor Durchzug geschützter Platz sein, an dem man idealerweise nie oder wenigstens fast nie vorbeilaufen muss.

Meine Hunde liegen beispielsweise im Wohnzimmer in der Ecke neben dem Holzstapel vom Kamin. Dort können sie das gesamte Wohnzimmer einsehen. Und sie können durch die offene Tür in mein Arbeitszimmer gucken.

Guter Ausblick erwünscht

"Perfekt" wird der Platz, wenn er neben der gewünschten Ruhe auch einen guten Überblick über den Raum oder sogar mehrere Räume ermöglicht. So muss dein Hund nicht jedes Mal, wenn er ein Geräusch von dir hört, aufstehen, um nach dir zu sehen. Er kann einfach kurz den Kopf heben, sich überzeugen, dass alles in Ordnung ist, und gleich wieder weiterdösen.

Stamm-Schlafplatz oder mehrere Schlafplätze?

Ich gestatte meinen Hunden in praktisch jedem Raum - vom Wohnzimmer über Küche, Ess- und Arbeitszimmer, bis hin zu meinem Bastelraum im Keller und dem Fernseh-Zimmer oben unterm Dach - einen Liegeplatz, der ihnen gehört. Dort liegt immer eine Decke für sie, auf der sie sich niederlassen können, wenn sie mögen. Und es ist immer die ruhigste Ecke im Raum. (Ja, auch "Möbel umstellen" solltest du in Betracht ziehen.)

Hunde haben keine Stamm-Schlafplätze Sie können überall liegen und pennen. Ein Stamm-Schlafplatz ist der Wunsch der Menschen.

Decke oder gepolstertes "Schlaf-Sofa" für den Hund?

Wer meint, dass der Hund "Luxus" brauche, der irrt gewaltig. Jeder Hund würde jederzeit dem nackten Fliesenboden in deiner Nähe einem Luxus-Bett aus der Tierhandlung für 1.000 Euro den Vorzug geben. Daher: Nein! All das braucht es nicht. Und es macht deinen Hund auch weder gesünder noch glücklicher. Es kostet nur Geld und befriedigt ausschließlich DEINE Bedürfnisse, nicht die des Hundes.

Tausche Luxus gegen Nähe! Dein Hund braucht keinen Luxus. Er braucht die Nähe seines Rudels. Er will es hören. Er will es sehen. Er will es riechen. Dann geht es ihm gut.

"Vergitterte Schlafbox" für die Nacht?

Gerade in den USA ist es sehr beliebt: Der Hund wird nachts in eine vergitterte und verschlossene Schlafbox gestopft. So kann er nachts kein Unheil anrichten oder sich heimlich mit ins Bett schleichen. Das hat bei dem einen oder anderen Hund durchaus seine Berechtigung. Doch ich mag sie nicht. Derartige Knast-Boxen zeigen eigentlich nur, dass man dem Hund nicht vertrauen will oder kann. Und das wiederum ist ein klares Anzeichen dafür, dass man selbst bei der Erziehung des Hundes versagt hat.

Darf der Hund mit ins Bett?

Die heiligste aller Fragen » Darf der Hund ins Bett?« ist mit einem ganz klaren »Mach doch! Oder lass es!« schnell beantwortet. Ich, ganz persönlich bin gerade bei mittleren und großen Hunden kein Fan davon: Die wachsen Nachts zu Elefantengröße. Und sie können furzen, dass dir die Augen trübe werden und die Zähne beschlagen.

Wichtig ist aber eines: Einmal entschieden, bleibt es dabei! Entweder der Hund darf ins Bett, oder nicht.

Aber NIEMALS irgendwelche Regeln von wegen » Am Wochenende ja; Wochentags nein!« Hunde verstehen das Konzept von Ausnahmen nicht. Entweder gilt etwas; oder es gilt nicht. Sie kommen mit beidem klar. Aber sie kommen NIEMALS damit klar, dass das, was heute gilt, morgen nicht gilt, übermorgen aber doch wieder. Das stresst sie, das verunsichert sie; und das zerstört ihr Vertrauen in dich.

Entweder Ja. Oder Nein. Einmal entschieden bleibt es dabei. Jeden Tag. Ohne Ausnahme!

Guter Kompromiss: Ein Schlafplatz vor oder unter dem Bett ... entweder für den Ehemann oder für den Hund. Letzterem ist es egal; Hauptsache nahe bei seinen Menschen.