Anfangs war der Hund nur ein Wachhund. Er sollte die Höhle bewachen. Doch im Laufe des Zusammenlebens mit dem Menschen bewies er, dass er unzählige Aufgaben erfüllen kann:
Er hilft bei der Jagd, er beschützt die Menschen, er zieht Schlitten, er findet Verschüttete, er bewacht Gebäude, er sucht Drogen (und neuerdings auch Krankheiten beim Menschen), er arbeitet als Therapie-Hund bei Alten, Kranken und Kindern ... kurz gesagt: Er hat an so vielen Stellen seinen Nutzen bewiesen, dass der Mensch sich große Mühe gab, diese besonderen Eigenschaften zu fördern.
... und so entstanden die verschiedensten Rassen der Hunde. Bei jeder Rasse wurden spezielle Arbeits-Eigenschaften des Hundes gefördert. Deshalb sehen sie unterschiedlich aus; deshalb beherrschen sie unterschiedliche Dinge unterschiedlich gut. Manche können besonders gut "beschützen", andere können besonders gut "apportieren", und wieder andere spüren Wild besonders effektiv und schnell auf...
Doch unter dem Strich sind es Nutz-Tiere geblieben. Tiere, die ihren (wölfischen) Instinkten folgen; und deren Instinkte sich der Mensch zunutze macht.
Bis heute.
Erst in den letzten Jahrzehnten hat man begonnen, auf die neuen Anforderungen der Menschen - namentlich: »
Mein Hund soll nicht arbeiten. Er soll schön aussehen und nett sein. Das reicht mir völlig.« - einzugehen. Und man züchtet erst seit sehr kurzer Zeit (seit etwa 20, 30 Jahren) spezielle "Haus-Tier"-Rassen der Hunde. Also Hunde, die "Arbeitslosigkeit" verkraften können. (Denn bisher wurden Hunde gezielt für das Arbeiten gezüchtet. "Faule Hunde" wurden aussortiert; "fleißige Hunde" durften sich vermehren.)
Arbeits- und Show-Linie Bei immer mehr Rassen gibt es sogenannte "Arbeits-Linien" und "Show-Linien". Sie unterscheiden sich vor allem in ihrer Bereitschaft zur Arbeit. Die Show-Linie bevorzugt also "Nettigkeit & Aussehen"; die Arbeits-Linie setzt auf die Arbeits-Eigenschaften (Kraft, Geruchssinn, Ausdauer, etc.)
Trotzdem sind es Hunde! Auch der hochgezüchtetste Show-Hund bleibt immer ein Hund. Er hat immer noch Jagd-, Beute- und Schutz-Instinkte, die das Kommando über ihn übernehmen. Er macht es eben nur seltener.