Du hast deinen Hund schon eine ganze Weile immer und immer wieder gerufen? Dabei hat sich eine Menge Frust und Ärger in dir aufgestaut, weil die Töle einfach nicht hören wollte.
Aber irgendwann entschließt sich dein Hund, doch zu dir zu kommen.
Und was machst du? Du "ziehst ihm die Ohren lang". Du hältst ihm eine Standpauke, was für ein mieses Schauspiel das eben war, und dass er das nie wieder machen soll.
Oder noch schlimmer: Du wirst ruppig und leinst deinen Hund mit heftigen Bewegungen und verärgertem Herumgezerre an ihm an.
Damit machst du deinem Hund nur eines klar:
»Okay, ich habe das schöne Spiel und den Spaß aufgegeben ... nur, um mich jetzt anpflaumen und herumschubsen zu lassen? Na warte, Freundchen! Beim nächsten Mal bin ich noch länger taub. Ärger bekomme ich ja so oder so. Also kann ich auch ein bisschen länger Spaß haben.«
Du erreichst also das exakte Gegenteil dessen, was du dir erhoffst. Außer, dass du völlig sinnloserweise deinen Frust über dein eigenes Versagen (Ja, es ist DEINE SCHULD, wenn der Hund nicht kommt; nicht seine!) am Hund abreagierst, erreichst du nur, dass der Hund beim nächsten Mal noch schwerhöriger wird.
So sehr es dich vielleicht anfressen mag, dass der Hund mal wieder so lange brauchte: Schlucke deinen Frust runter! Lasse den Hund NICHTS davon spüren!
Im Gegenteil: Zeige ihm, wie sehr du dich freust, dass er da ist. Ganz egal, wie oft du ihn dafür rufen musstest: Verhalte dich so, als wäre er direkt beim ersten Abruf zu dir gekommen! Beweise ihm, dass er einen guten Deal macht, wenn er seinen Spaß dort hinten aufgibt, um zu dir zu traben!