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Der Grundgehorsam

Der sogenannte Grundgehorsam umfasst neben der respektvollen Bindung auch die wichtigsten Kommandos, die du als Rudelführer brauchst, um dein Rudel sicher zusammenhalten zu können.

In der freien Natur reicht es in aller Regel, wenn der Rudelführer das Rudel einfach nur zusammenhalten kann. Doch wir Menschen leben sehr viel enger zusammen. Deshalb sollte unser Hund zumindest die folgenden Dinge sicher beherrschen:

Darüber hinaus ist es im Alltag sehr hilfreich, wenn er auch die folgenden Kommandos gut beherrscht:

  • Bleib! (= Bleib da, wo du gerade bist!)
  • Lass das! (= Nimm die Nase da weg! Spuck es aus! Fass das nicht an!)
  • Gib her! (= Lass das los und gib es mir!)

Das Mindeste vom Mindesten Dein Hund sollte MINDESTENS "Platz!" und "Komm her!" sicher beherrschen. Diese beiden Kommandos sind in vielen Alltags- und Gefahren-Situationen äußerst hilfreich. Übe also zumindest diese Kommandos jeden Tag.

Kommandos & Tricks sind Arbeitsbeschaffung und Auslastung!

Hunde wurden für die Arbeit gezüchtet. Hunde WOLLEN arbeiten.

In unserer heutigen Zeit sind die meisten Hunde jedoch arbeitslos. Außer "niedlich sein" brauchen und sollen sie gar nichts mehr machen. Dieser Konflikt mit ihren Instinkten bringt Hunde dazu, "sich selbst Arbeit zu suchen". Und so kommt es dann, dass sie kläffend am Zaun stehen, Jogger und Fahrräder jagen, Frauchen/Herrchen allzu sehr beschützen oder fremde Hunde attackieren.

Kommandos & Tricks helfen dem Hund! Denn ihnen ist egal, ob sie eine Herde hüten, einen Hof bewachen ... oder eben tolle Tricks vorführen dürfen. ES IST FÜR SIE ARBEIT. Und dafür sind sie so dankbar, dass sie bereitwillig auch zum Einhundertsten Mal hintereinander » Sitz!« machen.

Und je ausgelasteter sie sich fühlen, desto weniger "eigene Arbeit" suchen sie sich. Es hängt also von dir ab, wie es deinem Hund geht: Verzichte darauf, ihm TÄGLICH Arbeit abzufordern! Dann wirst du bald einen Hund haben, der verzweifelt selbst nach Arbeit sucht. ... Oder gib deinem Hund TÄGLICH Arbeit, lass ihn Tricks vorführen, vor allem aber: Lehre und trainiere TÄGLICH die Grundkommandos! Dann hast du bald einen Hund, der ziemlich entspannt in den Tag schaut und sich darauf freut, an deiner Seite arbeiten zu dürfen.

Muss ich "Sitz!", "Platz!" und so weiter verwenden? Oder kann ich auch andere Kommandos nehmen?

Deinem Hund ist es völlig egal, welche Kommandos du verwendest. Er versteht sie sowieso nicht. Denn er spricht deine Sprache nicht.

Du bringst deinem Hund bei, bei einem bestimmten Kommando zu sitzen und bei einem anderen Kommando herzukommen.

Verwende aber unbedingt Kommandos, die du dir leicht merken kannst. Denn du wirst sie gelegentlich in stressigen Situationen brauchen. Und dann ist keine Zeit, darüber nachzudenken, was gleich noch das Kommando für » Komm her!« oder » Lass das!« war...

Eindeutigkeit Verwende eindeutige Kommandos für jede Aktion. Aber benutze nur Kommandos, die dir selbst leicht fallen und die du dir selbst leicht merken kannst.

Beliebige Sprache Du kannst jede beliebige Sprache oder auch erfundene Wörter benutzen. Deinem Hund ist es egal, denn er versteht die Sprache sowieso nicht. Er lernt, das Kommando zu erkennen und zu unterscheiden, indem du es ihm beibringst.

Wie oft muss ich die Kommandos üben, wenn mein Hund sie bereits gelernt hat?

Du bist gut beraten, wenn du die Kommandos für den Grundgehorsam  jeden Tag trainierst. Auch dann, wenn er sie eigentlich ganz gut beherrscht.

Das kannst du in jeden Spaziergang einbauen und so den Ausflug mit deinem Hund für ihn interessanter gestalten. Denn dein Hund WILL für dich arbeiten. Er freut sich, wenn er etwas für dich tun darf. Und Gehorsam bei Kommandos ist für ihn Arbeit. (Bei manchen Kommandos ist es sogar richtige Schwerst-Arbeit für ihn.)

Üben, üben, üben! Trainiere den Grundgehorsam bei jeder Gelegenheit mit deinem Hund. Je öfter ihr gemeinsam übt, desto besser klappt es im Ernstfall.

Mein Hund ist soooo niedlich. Ich mag ihn nicht mit Kommandos herumscheuchen.

Kommandos zu beherrschen ist für JEDEN Hund sinnvoll. Ganz egal, wie niedlich oder wie sehr er Familien-Mitglied ist. Unter dem Strich ist dein Hund immer noch ein Tier. Und Tiere werden von Instinkten gesteuert.

JEDES Mitglied eines Rudels verpflichtet sich dem Rudel und damit dem Rudelführer. Das ist in der Natur IMMER so. Ganz egal, wie niedlich oder kuschelig die Rudelmitglieder sind.

Deshalb sind Kommandos auch für den kleinsten und niedlichsten Hund keineswegs "Herumscheuchen". Vielmehr hilft es ihm, sich ins Rudel zu integrieren und seinen Platz im Rudel zu finden.

... und DAS macht deinen Hund glücklich und zufrieden. Denn seine Instinkte sagen ihm: » Ich wünsche mir einen Rudelführer, der uns sicher anführt und der mir klare Regeln und Kommandos gibt, die ich ausführen DARF.«

Jeder Hund will arbeiten Auch der kleinste und niedlichste Hund braucht die Unterordnung im Rudel. Er ist glücklich, wenn er für den Rudelführer Kommandos ausführen darf. Es ist eine Belohnung für ihn, damit seinen Rudelführer zufrieden zu machen.