Hilfe! Mein Hund ist dominant!

Du kennst es sicher: Der Hund war früher mal soooooo lieb. Doch heute? Heute ist es eine wahre Furie. Man weiß nie so genau, was da gerade im Kopf dieser früher doch so netten Bestie vorgeht. Sie hört überhaupt nicht mehr (hat sie noch nie so richtig; aber jetzt geht's wirklich gar nicht mehr); sie knurrt dich an, sie bellt dich an, vielleicht schnappt sie sogar nach dir, ... kurz gesagt:

Hilfe!
Mein Hund ist
dominant!

In diesem Abschnitt schauen wir uns das Problem mal ganz nüchtern an. Wir gucken, was die Ursachen für diese Dominanz sein könnten. Wir gucken, wie wir mehr Informationen über die Dominanz-Probleme unseres Hundes herausfinden können, ohne dass er uns Hände, Arme oder Beine locht. Und selbstverständlich gucken wir uns auch ein paar praktische Hausmittel an, mit denen wir die Probleme wieder in den Griff bekommen können.

Dein Hund droht zu beißen oder beißt sogar schon? Dann ist eindeutig eine Grenze überschritten! Ziehe UMGEHEND professionelle Hilfe zurate! Zögere nicht mehr, denn die Probleme werden sich weiter verschärfen, wenn du nichts Wirksames dagegen unternimmst.

Wichtige Fragen & Antworten zur Dominanz

Es ist verständlich, Dominanz zu vermuten. Schließlich liegt der Verdacht oft sehr nahe. Doch die gute Nachricht ist:

Wenn es keine Dominanz ist, kannst du es leicht heilen. Dann braucht es meistens nicht viel Aufwand, um aus dem Teufel einen wahrhaftigen Engel zu machen. Echte und natürliche Dominanz hingegen, ... nun ja, ... gegen echte Dominanz kommt man nur mit sehr viel Verstand und noch mehr Wissen an.

Ganz einfach aus drei simplen Gründen:

1. Das wüsstest du schon seit dem Welpen-Alter.

Dominanz ist nichts, über das man zufällig stolpert, oder das man versehentlich einatmet. Echte, natürliche Dominanz liegt im wahrsten Sinne des Wortes "in den Genen". Ein Hund hat sie; oder er hat sie nicht. Punkt. Und wenn er sie hat, dann weißt du das sehr, sehr früh.

2. Die Natur braucht mehr Indianer als Häuptlinge.

Ein Rudel kann nur funktionieren, wenn die Mehrheit der Mitglieder bereit ist, sich unterzuordnen und einzufügen. Deshalb verteilt die Natur nur sehr, sehr selten echte Dominanz. Es ist schon aus diesem Grund nahezu ausgeschlossen, dass ausgerechnet du einen echt dominanten Hund erwischt haben solltest. Und wenn doch: siehe Punkt (1)!

3. Dominanz äußert sich auch bei Hunden in großer Ruhe und Selbstsicherheit.

Wir haben es vielfach auf dieser Website gesagt, erklärt und begründet: Echte Dominanz zeigt sich in großer Ruhe und Selbstsicherheit!

Wenn dein Racker also vorlaut ist, an der Leine zieht, dich anknurrt, dich anbellt, gar nach dir schnappt, dich nicht mehr in ein Zimmer lässt, ... oder ... oder ... oder ... dann ist es Respektlosigkeit und Unerzogenheit, aber ganz sicher keine Dominanz.

Mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit ist dein Hund unerzogen oder respektlos oder einfach nur in Rüpel-Laune. Oder er ist noch in der Pubertät (etwa zwischen dem 5. und 12. Lebensmonat).

Aber Dominanz ist so unglaublich selten, dass es beinahe genauso wahrscheinlich ist, dass du morgen im Lotto gewinnst, wie dass du einen dominanten Hund zu Hause hast.

Hoffen wir also, dass es "nur" Respektlosigkeit ist! Denn Respektlosigkeit kann man "heilen". Es ist sogar ziemlich einfach.

Respektlosigkeit ist "heilbar". Alles, was der Hund braucht, ist das Wissen, wie er besser handeln kann und soll. Und das können wir ihm leicht geben, nicht wahr?!

Echte Dominanz hingegen ist "unheilbar". Und Hunde können sie auch nicht ablegen oder verringern, oder so. Das einzige Mittel, das dagegen hilft, ist "größere Dominanz", also NOCH MEHR RUHE und RUHIGE SELBSTSICHERHEIT. Doch dazu braucht es sehr - wirklich SEHR - viel Wissen und Nerven, wie Stahlseile. Und selbst dann bleibt es ein "ewiger Kampf", ein ewiges Ringen miteinander um den Vorrang.

Dominanz ist "unheilbar". In diesem Fall solltest du ernsthaft darüber nachdenken, deinen Hund in erfahrenere Hände abzugeben, wenn er für dich zum Problem geworden ist.

Wie bekomme ich heraus, ob es nur Respektlosigkeit oder doch Dominanz ist?

Der einfachste Weg: Beobachte einfach deinen Hund! Er zeigt es dir. Verhält er sich die meiste Zeit des Tages ruhig und souverän? Wird er nur gelegentlich herrisch, und selbst das nur für wenige Sekunden? Und ist er direkt danach wieder ein super-lieber, kooperativer und friedlicher Hund? Ignoriert er fremde Hunde, Radfahrer, Autos, etc. komplett; mindestens jedoch, bis sie auf etwa 15-20 Meter herangekommen sind?

Ja? All das trifft zu? --- Nun, dann hast du vielleicht doch einen echt dominanten Hund erwischt. In diesem Fall solltest du dich SCHLEUNIGST an einen guten Hunde-Trainer wenden, dir ein paar Bücher und Videos kaufen; und dich umfassend zu diesem Thema bilden.

Konsultiere einen Tierarzt! Lasse überprüfen, ob dein Hund vielleicht körperliche oder geistige Leiden hat. Scheinbare Dominanz hat sich schon oft als einfache Reaktion auf große Schmerzen des Hundes herausgestellt. Da geht's Hunden nicht anders als Menschen: Wenn sie Schmerzen haben, lassen sie sich nur sehr ungern herumscheuchen oder an den schmerzenden Stellen anfassen.

Mache den Dominanz-Test: 25 Belohnungen und schaue dir dann die Ergebnisse des Tests an.