Für unseren Hund ist das anfangs noch ein ungeheurer Kulturschock: »Wie jetzt?! Was soll das?! Gib mir mein verdammtes Futter, du Wicht! Worauf wartest du?«
Dementsprechend wird die Reaktion unseres Hundes je nach Charakter, Aktivitätslevel und vorhandener Respektlosigkeit mehr oder weniger unterschiedlich beginnen ... aber immer gleich enden, sofern wir die Geduld haben, darauf zu warten.
Reaktion A: Massive Unruhe. Unser Hund versucht nun, hüpfend, kletternd und sich aufrichtend an das Futter zu gelangen.
Hier hilft, wenn es zu heftig wird, ein scharf und miltärisch, aber in normaler Lautstärke ausgesprochenes: »Nein!« (oder »Sitz!«, wenn dein Hund das »Sitz!«-Kommando bereits beherrscht).
Doch nicht mehr: Nur dieses eine Kommando; und auch das nur EIN EINZIGES MAL! Danach schweigen und erstarren wir wieder und warten ab, was weiterhin passiert.
Reaktion B: Nachdenken und verschiedene Strategien ausprobieren. Begreift der Hund, dass er mit Hopsen und Klettern nicht ans Futter gelangt, verlegt er sich aufs Nachdenken: Er probiert verschiedene Strategien aus, wie er ans Futter gelangen könnte:
Besonders respektlose Hunde verlegen sich auf aufforderndes Kläffen; weniger respektlose Hunde (und solche, die mit dem Kläffen nicht erfolgreich sind) verlegen sich ziemlich schnell aufs Betteln; ... doch wir warten auf eine ganz bestimmte Lösungs-Strategie, auf die unser Hund früher oder später selbst kommt:
WICHTIG: In dieser Phase lassen wir den Hund in Ruhe selbst nachdenken. Wir geben KEIN Kommando, sondern warten einfach still und unbeweglich ab. JEDER Hund kommt irgendwann ganz allein auf die Lösung, die wir haben wollen. Sie brauchen nur alle unterschiedlich lange.
Reaktion C: Hinsetzen und das Futter (oder dich) anstarren. Auf genau diese Reaktion haben wir die ganze Zeit gewartet!