Im Grunde bedeutet Angemessenheit für den Hund dasselbe, wie für dich: Betrachtest du eine Tat als "Versehen", dann würdest du jede Form harter Disziplinierung ärgerlich oder auch wütend zurückweisen, nicht wahr?!
Aus der Sicht der Hunde bedeutet das:
- KURZE KORREKTUREN des Verhaltens sind gut, richtig und wichtig für den Hund.
- Standpauken, Geschreie, Herumgezerre am Hund oder gar Prügel sind niemals angemessen. Nie. Absolut nie.
Beobachte es selbst! Wenn ein Hund einen anderen Hund korrigiert, dann macht er das mit winzigen und sehr kurzen Korrekturen: Eine bestimmte Körperhaltung des ermahnenden Hundes, ein kurzes Abdrängen, ein leises oder deutlicheres Knurren und irgendwann auch ein angedeutetes Beißen zusammen mit grimmigerem Knurren, wenn ein Hund allzu aufsässig ist und die anderen Zurechtweisungen nicht gesehen hat oder akzeptieren will...
IMMER ist es kurz, dauert also vielleicht 1, 2 oder 3 Sekunden. Und IMMER ist es dem Fehlverhalten des ermahnten Hundes angemessen. Niemals würde ein gesunder Hund einen anderen mit andauerndem Kläffen (lies: Schreien) "korrigieren".
Und auch die körperlichen Attacken gegen den ermahnten Hund folgen einem strengen Ritual. Wird das nicht eingehalten, versteht der Hund die Zurechtweisung nicht, weil er die Schwere seiner Verfehlung nicht einschätzen kann.