Wir können es uns nicht oft genug in den Kopf hämmern:
"Hunde sind und bleiben Hunde. Und ganz egal, wie sehr wir sie zu vermenschlichen versuchen: Sie folgen ihren eigenen Vorstellungen und Instinkten."
Unterordnender Respekt, also der Respekt, den man einem Vorgesetzten entgegen bringt, weil er nun mal der Chef ist,
ist kein verlässlicher Respekt. Erst recht nicht, wenn man ihn allzu oft benutzen will (oder muss).
Und wenn wir unseren Hund nicht mit brutalen Methoden komplett brechen, ihm jegliches "Hund-Sein" ausprügeln und einen unterwürfigen Haufen Fleisch, Fell und Knochen aus ihm machen wollen, dann müssen wir ... nun, respektieren, dass der Hund ein Hund ist, bleiben will und bleiben wird.
Doch das bedeutet, dass irgendwann, irgendwie und irgendwo - und das zumeist völlig überraschend für uns - auch mal seine Instinkte durchbrechen; dass er also "eine eigene Meinung" zu einem Thema hat.
Natürlich wäre es toll, wenn der Hund allein meinen
verdienten Respekt akzeptieren und beispielsweise seinen Jagdtrieb schon nach einem einfachen Abruf ("Hierher!") sausen lassen und stattdessen friedlich zu mir zurück traben würde. Doch wenn er über die Straße zu laufen droht, oder wenn er andere Tiere oder gar Menschen verletzten könnte, weil der Instinkt in dieser Sekunde völlig natürlich stärker als mein
verdienter Respekt ist; dann will, dann MUSS ich noch ein letztes Mittel haben, um meinen Hund doch noch zur Ordnung rufen zu können, bevor Schlimmes passiert.
Und genau dann setzen wir den
unterordnenden Respekt ein: Dann spielen wir uns zum Chef auf.
Dann MÜSSEN wir den Chef raushängen lassen. Und dann MUSS der Hund gehorchen; selbst, wenn er gerade andere Pläne hat.
Je besser du dich auf deinen Hund einstellst und je belastbarer der verdiente Respekt bereits ist, desto seltener musst du zum unterordnenden Respekt greifen.
Beispiel Dein Hund geht in den Jagd-Modus, weil er eine Bewegung im Unterholz gehört hat. Wenn du ihn FRÜHZEITIG mit dem
verdienten Respekt ablegst und ablenkst, musst du ihn nicht aus dem Sprint heraus mit dem
unterordnenden Respekt gewaltsam abrufen. Mache also deinen Job als "Rudelführer", und du brauchst den unterordnenden Respekt so gut wie nie.