Wie verdiene ich mir den Respekt meines Hundes?

Wir haben es vielfach schon angesprochen: Echte Dominanz beruht auf Respekt, nicht auf Furcht. Aber auch die anti-autoritäre Erziehung mag vielleicht gut gemeint sein, hilft uns aber nicht, den Respekt des Hundes zu erlangen. Im Gegenteil.

Dauerhafte echte Dominanz erntet Respekt und Unterordnung.

Dauerhafte unechte Dominanz erntet Furcht und Misstrauen.

Dauerhafte "anti-autoritäre Erziehung" erntet einen völlig gestressten Hund mit "eigenem Kopf".

Wie wir uns den Respekt unseres Hundes verdienen (und ihn auch behalten) können, schauen wir uns auf dieser Seite an.

Das ist eigentlich gar nicht so schwierig. Es ist sogar ein Selbstläufer. Man muss nur den Anfang machen. Und dann durchhalten. Doch schon nach kurzer Zeit wird es immer einfacher, weil der Hund bereitwillig mitzieht und selbst mithilft.

Und schon bald fühlt es sich für Frauchen/Herrchen UND den Hund "irgendwie stimmig" an. Was vorher völlig unmöglich erschien, funktioniert plötzlich "wie von Zauberhand" ganz allein. Klingt unglaublich? Ist es nicht! Probiere es selbst aus: Praxis-Training: Impuls-Kontrolle

Sei stets ruhig & bestimmt!

Ganz egal, wie sehr dich etwas aufregen mag: Sei stets ruhig & bestimmt! Das gilt umso mehr, je stressiger eine Situation wird.

Hunde HASSEN Unruhe und Aufregung. Und sie lieben die ausgeglichene Ruhe. Doch Hunde sind Rudeltiere. Sie passen sich dem Verhalten des Rudels, und ganz besonders ihrer Leittiere (also dir), an.

Ist jemand im Rudel - ganz besonders du, als ihr "Vorbild" - genervt, verärgert, aufgeregt oder sogar wütend, dann versetzt sie das ebenfalls in Unruhe und Aufregung. Oft wissen sie noch nicht einmal, warum sie sich gerade "mit-aufregen". Sie machen es, weil ihre Instinkte ihnen das sagen. Ihr schaukelt euch also aneinander gegenseitig hoch.

Umgekehrt gilt dasselbe: Ist dein Hund schon aufgeregt, wird ihn deine Aufregung nur noch zusätzlich stressen. Bleibst du jedoch ruhig und bestimmt, vertraut dir dein Hund, dass du einen guten Plan hast, um aus dieser aufregenden Sitation sauber herauszukommen.

Dein Hund "spiegelt" dich. Je aufgeregter du bist, desto mehr regt sich dein Hund auch auf. Und je ruhiger du bist, desto ruhiger wird dein Hund.

Habe stets einen Plan!

Aufregung, Stress und Unruhe entstehen typischerweise, wenn sich unerwartet schwierige Situationen einstellen. Das lässt sich nicht vermeiden. Aber es lässt sich reduzieren.

Habe stets einen Plan! Wenn du vorher weißt, was du in welchen Situationen tun und vor allem, was du erreichen willst, dann kannst du selbst sehr viel entspannter in diese Situationen gehen.

Setze dich also in einen Sessel, nimm ein Glas Rotwein, Bier oder Cola. Und dann stelle dir bestimmte schwierige Situationen vor und plane, was du dann tun wirst! Ganz theoretisch.

Dann mache dir Stichpunkte auf einem Zettel, was du in welcher Reihenfolge tun möchtest, um die Situation in den Griff zu bekommen. Überlege auch, was du machen wirst, wenn eines deiner Ziele nicht funktioniert.

(Hinweis: Auch unsere "Lösungen für Problemfälle" sind nichts anderes als "Pläne für schwierige Situationen". Und sicherlich hast du schon gemerkt, dass "einen Plan haben" vieles sehr viel einfacher macht.)

Und dann: Raus in die Praxis! Halte dich an diesen Plan ganz konsequent bei jeder schwierigen Situation. Überarbeite deinen Plan, wenn du feststellst, dass etwas in der Praxis anders besser funktioniert!

Ein Plan hilft dir, ruhiger und entspannter zu werden. Wenn du schon vorher weißt, wie du reagieren willst/musst, wirst du ganz automatisch sehr viel ruhiger!

Wenn du einen Plan hast, braucht dein Hund keinen mehr! Dann verlässt er sich auf dich und deinen Plan.

Sei stets konsequent & berechenbar!

Konsequenz bedeutet, ruhig & bestimmt einzufordern, dass umgesetzt wird, was verlangt wurde. Und das bedeutet für den Hund: Widerspruch und Diskussion kann ich mir sparen. Frauchen/Herrchen besteht ja sowieso darauf.

Dein Hund diskutiert oft und hartnäckig mit dir?

Das liegt daran, dass er eine gute Chance sieht, dass du deine Meinung änderst, wenn er lange und hartnäckig genug mit dir diskutiert.

Sei IMMER konsequent!

Je mehr dein Hund lernt, dass er gar nicht diskutieren braucht, desto weniger wird er mit dir diskutieren. Das wird anfangs natürlich nicht leicht. Erst musst du dich umstellen; und dann ... ach, diese Hunde-Augen ... Doch du MUSST widerstehen. Und wenn dein Hund erst einmal lernt, dass Diskutieren nichts bringt, wird er es immer seltener und irgendwann gar nicht mehr probieren.

Und Berechenbarkeit bedeutet einfach nur, möglichst wenig "Überraschendes" zu tun. Handle in allen gleichen Situationen immer gleich! Mache möglichst wenig Ausnahmen von einmal festgelegten Regeln! Was bisher erlaubt war, bleibt erlaubt. Was bisher verboten war, bleibt verboten. Verhalte dich stets so, wie dein Hund es in dieser Situation von dir erwartet!

Mache möglichst wenig Ausnahmen von einmal festgelegten Regeln!

"Weil du heute so lieb warst, darfst du heute abend ausnahmsweise aufs Sofa!"

Das ist für den Hund keine Belohnung, sondern irritierend. Ganz besonders gilt das, wenn du morgen den Hund wieder vom Sofa scheuchst, weil er da nichts zu suchen hat. Dann versteht er die Welt gar nicht mehr. Heute: "Was?! Ich darf aufs Sofa? Echt jetzt?! Geil!"; und morgen dann: "Was?! Ich werde ausgeschimpft, weil ich auf dem Sofa bin? Warum?"

Du willst deinen Hund belohnen, weil er heute so lieb war? Dann hocke dich zu ihm auf den Boden und kraule ihn sanft. DAS ist eine Belohnung, die er zwar nicht zuordnen kann, die er aber trotzdem toll findet. Ganz ohne "Ausnahme-Effekt".

Hunde verstehen das Prinzip der "Ausnahme" nicht. Für sie ist es eine Regeländerung. Und wenn die Ausnahme endet, ist es die nächste Regeländerung. Zu viele Regeländerungen machen dich unberechenbar.

"Darf ich jetzt aufs Sofa, oder nicht?!", "Darf ich jetzt ins Bett, oder nicht?!", "Darf ich nun in dieses Zimmer, oder nicht?!", etc.

Ändere einmal festgelegte Regeln möglichst nie. Lässt es sich nicht vermeiden, weil du die Regel dauerhaft ändern möchtest, dann gilt ab sofort diese neue Regel. KEIN "ZURÜCK-ÄNDERN"! Schon gar nicht nach kurzer Zeit. Und auf gar keinen Fall "willkürlich manchmal ändern"!

Erziehung ist Arbeit. Jeden Tag neu.

Hunde wurden für die Arbeit gezüchtet. Als "kuschelige Schmusetiere" werden sie erst seit wenigen Jahrzehnten genutzt.

Deshalb suchen sich Hunde, die keine Arbeit haben, selbst Arbeit. Oft siehst du sie dann am Zaun hin und herrennen und "Passanten vertreiben". Oder sie zerkauen systematisch Schuhe und Möbel. Oder sie "verteidigen" euer kleines Rudel gegen Radfahrer, Jogger und andere Hunde. Oder sie "beschützen" Frauchen/Herrchen vor jedem Fremden, der näher kommt. Oder sie "beschützen" die Wohnung und lassen niemanden herein. Oder ... oder ... oder ...

Gib ihnen sinnvolle Arbeit! Natürlich ausgedehnte und abwechslungsreiche Spaziergänge. Aber auch Kommandos, die sie befolgen sollen. Und tolle Tricks, die sie vorführen dürfen.

Und auch Hunde-Sport (Agility), Hunde-Tanzen (Dog-Dancing), Gehorsamstraining (Obedience), Flugball (Flyball) und Show-Programme (Trickdogging) sind tolle Hobbys, die du gemeinsam mit deinem Hund machen kannst.

Letztlich gilt aber immer: ALLES, was du GEMEINSAM mit deinem Hund machst, festigt sein Vertrauen zu dir; und damit seinen Respekt.