Das Lob ist (a) unsere menschliche Krücke und (b) ein Beschleuniger bei der Erziehung.
(a) Eine "menschliche Krücke", also unsere Ersatzhandlung, ist es für unsere mangelhafte Fähigkeit, uns in der Hundesprache (Körpersprache!) richtig ausdrücken zu können.
(b) Und ein "Beschleuniger bei der Erziehung" ist es aus einem tieferen Grund. Die gesamte Interaktion zwischen Hunden ist eine Frage des perfekten Timings: Zu früh oder zu spät (Hier geht es wirklich um SEKUNDEN!), und schon ist es verkackt ... ja, oft sogar kontraproduktiv; bewirkt also das Gegenteil dessen, was wir eigentlich erreichen wollen.
Um nun aber nicht uns nicht auch noch mit diesem perfekten Timing für das Lob belasten zu müssen, benutzen wir das Lob als Verstärker: Freuen wir uns, freut sich der Hund. Und das wiederum motiviert ihn dazu, das, von dem er glaubt, dass du dich deswegen freust, zu wiederholen.
Deshalb nutzen wir - als Menschen - das Lob als Ersatzhandlung: Wenn wir unseren Hund wissen lassen wollen, dass er "erwartetes gutes Verhalten" gezeigt hat, dann loben wir ihn dafür. Das ist völlig okay, ... wenn es mit Augenmaß geschieht.
Doch loben wir unbedacht, etwa zur falschen Zeit (Da sind SEKUNDEN entscheidend!) oder im falschen Maß, wirkt es ebenfalls als Beschleuniger bei der Erziehung: Nur dann eben
ins Gegenteil: Wir "verziehen" unseren Hund.
Kein Lob ist besser als Lob zur falschen Zeit oder im falschen Maß! Tatsächlich ist es besser, wenn du auf ein Lob verzichtest, als wenn du zur falschen Zeit oder im falschen Maß lobst oder belohnst.