Wenn du Hunden zuschaust, wie sie ihre Dominanz demonstrieren, dann wirst du
oft auf den ersten Blick GAR NICHTS feststellen. Es scheint irgendwie unsichtbar zu passieren. Also fast. Denn tatsächlich kann man es sehen ... wenn man weiß, worauf man achten muss.
Wenn du nämlich genauer hinschaust, dann wirst du in fast jeder Gruppe von Hunden sehr schnell ein, zwei, drei Hunde sehen, die sich "irgendwie merkwürdig" verhalten. Sie benehmen sich ein bisschen
wie ein Hausmeister auf dem Schulhof: Sie beobachten. Die anderen Hunde. Und die Umgebung. Und wenn sie etwas sehen, was sie stört, dann gehen sie hin und demonstrieren dem Störer, dass er das, was er da gerade macht, gefälligst unterlassen soll.
Das geschieht immer zuerst
mit ganz winzigen Zeichen: Mal blockieren sie den Weg des anderen Hundes. Mal stupsen sie ihn an. Mal stellen sie sich quer oder schräg vor den anderen Hund und knurren kurz. Und manchmal, wenn sie oft genug ermahnt haben, werden sie auch energischer. Unerfahrene Hundehalter glauben dann gern: »
Oh Scheiße! Die beißen sich! Macht doch was dagegen!«
Tatsächlich ist also der Anspruch stark ritualisiert. Der dominante Hund sagt: »
Ich weiß, dass ich könnte. Und du weißt, dass ich könnte. Darum brauchen wir nicht. Denn du wirst mir gehorchen und es nicht darauf anlegen.«
So vermeidet die Natur blutige Auseinandersetzungen und kann gleichzeitig die durchsetzungsstärksten Tiere "befördern". Weitestgehend
ohne körperliche Gewalt.